Spiegel: Schön der Reihe nach statt Multitasking
So, jetzt ist es also endlich amtlich. Der Mensch ist nicht mulitasking-fähig, alles nur Selbstbetrug. DeMarco und Lister wussten es ja schon 1987, als sie ihr Buch "Wien wartet auf dich" (blöder Titel übrigens...) schrieben. Um eine Sache gut zu machen, braucht man Ruhe ohne Ablenkung.
Aber wie bringt man das einer Generation bei, die damit aufwächst, dass überall multimedial alles gleichzeitig präsentiert wird und ein Nur-nichts-verpassen lebt?
Man kann keine Nachrichten ansehen, ohne dass unten Daten-Banner in zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten durchrauschen. Lesen, Hören, Sehen auch noch unterschiedlicher Inhalte gleichzeitig.
Das Lesen eines Online-Artikels wird begleitet von Popup-Windows, animierten Graphiken und Flash-Spots in der Nebenspalte.
Ständiger Wechsel zwischen der zu schreibenden Hausarbeit als Word-Dokument und der ICQ-Chatbox daneben, während gleichzeitig Musik im Hintergrund läuft und auch noch das Handy klingelt (wofür es dann ja zum Glück ein Headset gibt, damit man die anderen Tätigkeiten nicht unterbrechen muss) ...
ADHS kein Thema ??? Ein Gen-Fehler? Oder vielleicht hausgemacht, selbst antrainiert?
"Entschleunigung" ist das neue Stichwort, dass einem Trend, immer mehr in immer kürzerer Zeit erledigen zu wollen, entgegengesetzt werden sollte. Aber wer hat schon Zeit zu lesen, worum es dabei geht?
Wie bringt man einer heranwachsenden Generation dieses tolle Gefühl des "Flows" nahe, dass ich habe, wenn ich nachts um halb zwölf, wenn alles zur Ruhe gekommen ist, mich in das Schreiben eines Dokumentes oder eines Programmes versenke und einfach nichts diesen Focus unterbricht?
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