Am Interessantesten sind jedoch ein paar Beispiele wirklich schlechten Schreib- und Denkstiles.
So schreibt der Autor:
Wenn wir nach der Ursache der Melancholie forschen, wissen die Kranken oft nichts Bestimmtes anzugeben. Bei einer nicht geringen Zahl setzt die Schwermut ohne jeden erkennbaren Grund ein. Häufig gibt der Kranke jedoch ein bestimmtes Erlebnis an, ...Na was ist denn nun der häufige Fall? Die Unbestimmtheit, oder die Bestimmtheit?
Mit zunehmender Besserung schwächen sich die krankhaften Erscheinungen mehr und mehr ab.Nun, das ist quasi eine Nicht-Aussage, da das Abnehmen krankhafter Erscheinungen wohl genau die Definition von zunehmender Besserung ist.
Da die Melancholie eine organisch bedingte Krankheit ist, deren Ursache bis heute noch nicht genau erklärt werden konnte...Frage: Wie kann man die organische Bedingtheit behaupten, wenn doch die Ursache ungeklärt ist? Oder ist "organisch bedingt" nicht eben die Darstellung einer Ursache?
... während er im depressiven Stadium aufgrund seiner Entschlußunfähigkeit und geistigen Schwerfälligkeit von sich aus seine Stellung aufgibt ...Verwirrend: Wie kann Entschlußunfähigkeit mit dem aktiven Treffen eines Entschlusses in einem Satz genannt werden?
Nun, wie gesagt, das Buch ist schon älter. Aber es ist durchaus ein Symptom für die Art, wie leider manchmal immer noch argumentiert und publiziert wird. Wenn gerade auch in heutiger, in wissenschaftlichem und logischem Denken trainierter Kultur auf solche mit logischen Stilblüten gespickte Weise argumentiert und gelehrt wird, wird verständlich, warum Christen auf entsprechenden Schauplätzen nur schwer Gehör finden.
Mit tut so etwas immer irgendwie weh.
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