2011-05-26

Weisheit ... ?!

Auf dem Laut-gedacht-Blog stellt M. die Frage, was denn genau geistliches Wachstum ist. Diese Frage hat bei mir einen eigenen Gedanken wieder angetriggert, der mir vor einer Weile schonmal durch den Kopf schoss. Nämlich:

Wie steht es heute eigentlich um den Begriff "Weisheit"?

Um darüber zu sprechen, muss man natürlich erst einmal den Gegenstand der Debatte definieren. Und hier kommt uns natürlich wieder Wikipedia zu Hilfe:
Als Weisheit wird eine transkulturell-zeitlose, universal-menschliche, reale oder ideale, entweder als reifungsbedingt erwerbbar oder aber als göttlich verliehen gedachte exzeptionelle Fähigkeit bezeichnet. Sie zeichnet sich durch eine ungewöhnlich tiefe Einsicht in das Wirkungsgefüge von Natur, Leben und Gesellschaft, besonderes Wissen, eine herausragende ethisch-moralische Grundhaltung und das damit verbundene Handlungsvermögen aus.
Weisheit ist auch explizit ein wichtiger Aspekt in der Bibel, z.B. archetypisch präsentiert durch die Figur des König Salomo. Auch werden einige Schriften der Bibel als sog. Weisheitsliteratur bezeichnet, da ihr Inhalt als die schriftliche Niederlegung von eben diesen tiefen Einsichten und/oder den daraus folgenden Handlungsanweisungen betrachtet wird. (vgl. dazu auch wieder Wikipedia).

Aus unserem heutigen Alltag ist der Begriff der Weisheit fast völlig verschwunden, und findet sich, wenn überhaupt, nur noch in fantastischer Literatur. Das allgemeine Streben geht in Richtung Wissenserwerb (Information), wissenschaftliche Beobachtung und Erkenntnis, den Ausbau kognitiver und kommunikativer Fertigkeiten als Mittel zum Zweck (sog. "Soft-Skills"), planerische und steuernde Fähigkeiten.

Weisheit jedoch, die neben all dem auch einen ethisch-moralischen Aspekt enthält, und die durch eher kontemplative Betrachtung der Welt und Meditation[1] über die beobachteten Phänomene zustande kommt, hat keinen Raum mehr.

Weisheit wurde früher unter anderem mit Lebenserfahrung in Verbindung gebracht, mit dem Alter und mit grauen Haaren. Weisheit bedeutete, dass der Erfahrene oder mit Erkenntnis Ausgestattete einen Rat gab, eine Handlung vollzog oder Ähnliches, die einem Jüngeren oder Unerfahreneren Hilfestellung und Leitung geben konnte.
Zum Weisen ging man, um sich einen Rat zu holen. Dem Weisen hörte man zu, denn was er sagte, hatte Bedeutung.

Heutzutage jedoch werden Alter und graue Haare eher mit anderen Aspekten in Verbindung gebracht: Senilität, überholter Tradition, Fixierung auf Vergangenes, Unverständnis für den modernen Lebensstil und daher Irrelevanz für diesen.

Man kann dies natürlich wieder mit der ungestümen Rebellion der Jugend, die nicht auf das Alter hören will, verargumentieren. Aber man kann es auch anders herum betrachten. Wenn die ältere Generation von vielen Dingen, mit denen moderne Menschen aufwachsen, überfordert sind (sowohl im geistigen Verständnis als auch in der moralischen Einschätzung), wie sollen sie da relevanten Rat geben können?
Jedenfalls nicht einfach deshalb, weil sie "alt" und somit "erfahren" sind.

Weisheit erfordert mehr. Sie erfordert, dass man "nach ihr strebt". Sich mit ihr bzw. ihren Inhalten auseinandersetzt. Die Welt aus einer gewissen Perspektive bewusst wahrnimmt und sich darüber Gedanken macht.

Aus religiöser Sicht, aus christlicher Sicht, ist Weisheit aber auch ein göttliches Geschenk. Eine Gabe. Etwas, das mit dem Glauben und mit Gott in Verbindung steht. Weisheit erfolgt aber auch aus dem Glauben, indem der Bekehrte lernt, die Welt aus Gottes Sicht zu betrachten.

Wikipedia:
Andererseits wird Weisheit auch mit persönlichen Erfahrungen in Zusammenhang gebracht: „Der Weg des Narren erscheint in seinen eigenen Augen recht, der Weise aber hört auf Rat.“ (Sprüche 12,15) Die Bibel enthält auch direkte Handlungsanweisungen zur Erlangung von Weisheit: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise!“ (Sprüche 6,6)

Aber auch aus der Kirche haben wir den Aspekt der Weisheit eher verdrängt. Das Wort wird auch hier eher selten in den Mund genommen. Von der Kanzel werden keine Weisheiten vermittelt, sondern theologische Richtigkeiten. Texte werden genommen, seziert, analysiert, positioniert, interpretiert. Die Vermittlung der Weisheit, oder besser: die Anleitung des Hörers hin zur Weisheit zu kommen, kommt zu kurz.

Das scheint mir ein Grund zu sein, warum unsere Gottesdienste und Predigten heute so flach wirken, warum sie so wenig Auswirkung auf den Alltag haben. Wir werden nicht an die Hand genommen, um die Welt aus Gottes Sicht zu betrachten, und dadurch weise zu werden. Es fehlt die Anleitung, wie wir das, was wir im Rest der Woche auf uns einwirken sehen, mit Weisheit betrachten können, um daran zu wachsen.

Auch hier wieder mein Punkt: Ist die Kanzel-Predigt überhaupt der richtige Weg, das zu tun? Hat Vermittlung von Weisheit nicht auch etwas damit zu tun, dass man jemanden auf einem Weg begleitet?
In Israel war es damals üblich, dass Schüler ihren Lehrer auf Wanderungen begleiteten, und erlebten, wie dieser die unterschiedlichen Situationen des Lebens, mit denen sie konfrontiert wurden, behandelte. Wie er über sie dachte, was er darüber sagte, und welche Handlungen er daraus ableitete.
Und: Die Lehrer waren dazu da, Weisheit und Erkenntnis zu vermitteln, nicht lediglich Wissen und Fertigkeiten.

Leider glauben wir, anderen Menschen, und insbesondere unseren Kindern und Jugendlichen, Weisheit und Glauben mit dem Textbuch und der Gruppendiskussion vermitteln zu können.

Aber Weisheit hat nicht nur etwas mit dem Predigt- und Lehr-Stil zu tun. Weisheit ist ebenso ein wesentlicher Aspekt der christlichen Seelsorge. Hier ist der Punkt, wo es wirklich um die einzelne Person und ihren Lebensstil geht. Hier ist der Punkt, wo wirklich gezielt ihre Fragen und ihre Probleme zum Thema werden.
Hier ist der Punkt, wo viel für die Person Relevantes vermittelt werden kann. Wenn in dieser Situation Weisheit beteiligt ist, so führt sie am unmittelbarsten zu Handlungsanweisung, zu Veränderung.

Daher ist Seelsorge -in jeder möglichen Form- ein so wichtiger Aspekt von Gemeinde, und daher ist es tragisch, wenn dieser Aspekt im Gemeindeleben zu kurz kommt und zu wenig thematisiert wird.


Meine Fragen lauten daher am Ende:
Wo kann man "Weisheit" in Kirche erleben?
Wie kann "Weisheit" wieder ein Thema in Kirche werden?
Wie wollen wir künftig "Weisheit" vermitteln?


[1] "Meditation" ist hier nicht im Sinne einer religiösen Übung gemeint, sondern eher zu verstehen als das tiefe Nachdenken über Gesehenes und Gehörtes, das Zeit braucht und sich diese Zeit auch nimmt.

2011-03-24

Gemeinde vs. Gemeinde vs. Gemeinde

Auf dem Laut-Gedacht-Blog hat M. einen Post zum Thema Gemeinde veröffentlicht, der mich mal wieder zum Nachdenken gebracht hat.

Zitat:
Von "der Gemeinde" erwarte ich eigentlich recht wenig. Wörter wie Stress, schwerfällig, leblos, Frust kommen mir in den Sinn. Von den Menschen die ich dort begegne halte ich wiederum sehr viel und traue ihnen auch sehr viel zu wenn es mal hart auf hart kommen sollte.
und:
Das Gefühl, dass es eben nicht hart auf hart kommt, weil man sich mehr mit Organisation als mit einem lebendigen Gott beschäftigt und Gemeinde gar nicht zeigen kann, dass sie Gemeinde ist.

Zuneigung zu den Menschen und werdene Abneigung zur Gruppe sind eine verwirrende Sache.
Gerade die Verwirrung des letzten Satzes kann ich durchaus nachempfinden.

In einem Kommentar schreibt er:
Meine Generation ist alt genug, um sich so zu organisieren, dass sie die Gemeinde als Treffpunkt nicht mehr nötig hat und hat sich für andere Orte entschieden.
Das macht mich nicht gerade glücklich.
Insgesamt bringt mich das wieder zu der Überlegung: Was ist eigentlich "Gemeinde" ?

Der Begriff an sich ist nicht eindeutig, und auch in seinem Post vermischen sich Aspekte, die ich gerne begrifflich getrennt haben möchte, um über die aktuelle und zukünftige Situation überhaupt sprechen zu können.

Also versuche ich, das mal etwas auseinanderzufieseln und begrifflich abzugrenzen:

  • Zum einen haben wir da also die Gemeinde als eine Menge von Menschen. In dieser Gruppe bildet sich natürlich das übliche Beziehungsgeflecht aus, wie es in jeder genügend großen Gruppe auftritt. Hier entwickeln sich Freundschaften, aufgrund der spirituellen Ausrichtung und der Tiefe der Gemeinsamkeit und des Austausches (Hauskreis, Seelsorge) eben auch recht tiefe Freundschaften. Ich nenne das: die Beziehungsgemeinde.
  • Dann haben wir eben die Gemeinde als Organisation. Hier werden Strukturen gebildet, Gruppen geordnet, geleitet, organisiert und verwaltet. Hier werden allgemeine Entscheidungen getroffen, Güter beschafft und verwaltet, eine Corporate Identity aufgebaut. Ohne polemisch sein zu wollen, belege ich diesen Aspekt mit dem Begriff Gemeindeverein, denn strukturell ist er genau das.
  • Als drittes haben wir dann noch den zentralen Ort der Zusammenkunft, der Gruppengestaltung, der örtlichen Identifikation: das Gemeindezentrum.
Das sind die drei Existenz-Aspekte der Gemeinde. Über diesen steht nun als übergreifendes Element, quasi als einschließende und definierende Klammer, der Sinn und Zweck dieser Struktur. Ich nenne das den Transzendenz-Aspekt.

Diese drei Existenz-Aspekte stehen nun in einem Verhältnis zueinander, und die Spannung die sich ergibt, liegt meines Erachtens in eben diesen Verhältnissen begründet.

Wenn beispielsweise der Gemeindeverein viel Energie damit verbraucht, sich selbst und das Gemeindezentrum zu verwalten, so kann es passieren, dass er sich immer mehr vom Transzendenz-Aspekt entfernt. Das heißt, dass der Sinn und das Ziel des Ganzen verloren geht.

Nebenbemerkung: Folgendes ist übrigens ein Punkt, den ich auch in Unternehmen beobachte. Wenn es an der eigentlichen Zielausrichtung und an gemeinsamer Synergie zu einem bestimmten Zweck hin hapert, dann ist die Tendenz, Aktionen und Energien in Nebenschauplätze zu investieren. Wenn die grundsätzlichen Probleme immer unüberwindbarer erscheinen, so neigt man vermehrt dazu, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Ganz einfach deshalb, weil man nicht untätig sein will, geht man die anderen Dinge an, die man bewältigen kann.

Leider führt diese Haltung aber auch leicht dazu, dass man Scheuklappen für die großen Probleme entwickelt, und Lösungen für diese ausblendet. Denn diese würden einen tiefen Eingriff in die Struktur bedingen, und würde aus der Sicherheit des Gewohnten und des Beherrschbaren herausreißen.

Drücken wir hier mal für einen Moment auf die Pausentaste der sozio-psychologischen Gedanken und kehren zu den konkreten Aussagen im verlinkten Post zurück. Und gehen wir hier zudem das Thema mal von hinten an:

Frage:
Wieso ist es eigentlich so ein Unglück, wenn die Jugendlichen sich an anderen Orten organisieren, als im Gemeindezentrum?
Oder die Frage mal anders gestellt: Wieso ist es notwendig, dass sich Jugendliche mit christlichem Glaubenshintergrund im Gemeindezentrum treffen?

Meine Ansicht dazu ist ja: Es ist nicht notwendig. "Gemeindezentrum" ist ein Phänomen einer bestimmten Zeit, eines bestimmten Umfelds. Nicht zu jeder Zeit und nicht an jedem Ort findet Gemeinde in Form eines Gemeindezentrums ihre Struktur. Hauskreise, Untergrundgemeinden, sog. Dritte-Orte, alles das sind alternative Möglichkeiten, wie sich christliche Glaubende organisieren können.
Missionarisch ist die (zumindest ausschließliche) Gemeindezentrum-Kultur schon gar nicht.
Die Kontroverse zwischen Komm-Kultur und Geh-Kultur spielt sich auf diesem Terrain ab.
Und mal ehrlich: Die besten Gespräche habe ich fast gar nicht im Gemeindezentrum gehabt. Diese ergaben sich immer spontan an anderen Orten. Der "frömmste" davon sicher der Hauskreis, aber eben vielfach auf Freizeiten, auf Parties, in Kneipen, am Arbeitsplatz. Dort, wo man ganz natürlich und ohne spirituellen Rahmen zwanglos zusammenkommt. Wo die Menschen selbst direkt vorkommen.

Was wirklich spirituell fördert, menschlich aufbaut, weiterbringt, ist eben immer seltener die Zentralveranstaltung im Gemeindezentrum, sondern immer öfter das Beziehungsnetzwerk. Oder anders: die Beziehungsgemeinde.
Schauen wir uns an, wie sich die Gesellschaft um uns herum wandelt, so wird Organisation immer dezentraler. Struktur immer mehr zu einem flüchtigen, verformbaren Konstrukt. Struktur wird weniger statisch und immer mehr organisch. Was heute noch enge Ortsbeziehung war, wird morgen zu loser Fernbeziehung. Was heute regelmäßiges Gruppentreffen war, wird morgen zum zielgebundenen zeitlich begrenzten Projekt. Bei Bedarf, spontan organisiert, wie ein Flash-Mob.

Die Frage ist, wie ein Gemeindeverein aussehen kann, der diesen Phänomenen Rechnung trägt. Der diese unvermeidlichen Aspekte akzeptiert, versteht und positiv in seine Struktur integriert, so dass dadurch wiederum der transzendentale Aspekt gelebt und vermittelt werden kann. Der eigentliche Sinn und Zweck hinter dem Konstrukt.

Solange der Gemeindeverein darauf ausgerichtet ist, zunächst die drängenden, organisatorischen, handhabbaren Probleme zu lösen, solange wird er keine Resourcen haben, sich mit den großen, eigentlichen und zielorientierten Problemen zu beschäftigen.
Aus der psychologischen Beratung kennen wir diesen Punkt: Wenn der Ratsuchende glaubt, immer erstmal die naheliegenden Probleme zu lösen, bevor er anfängt, Visionen und daraus Ziele zu entwickeln, dann wird er niemals weiterkommen. Er wird immer nur reaktiv aktuelle Probleme abarbeiten, aber niemals die große, notwendige Wende angehen. Und er wird getrieben wie ein Blatt im Wind. Er bleibt in seinem Teufelskreis gefangen.
Leider wird oft vernachlässigt, dieses Wissen auf Gruppen zu übertragen.

Der wesentliche Aspekt, über den sich Gemeinde Gedanken machen muss ist:
Wie kann der Gemeindeverein dazu beitragen, dass sich die Beziehungsgemeinde voll entfalten kann?

Wenn man die Frage nun so stellt und sie intensiv verfolgt, dann kann es sein, dass die Antwort überraschend anders aussieht, als bisher angenommen. Dass sie eben nicht hochpriorisiert die Verbesserung der Zusamenarbeit zwischen Technik, Musikteam und Gottesdienstleitung, die Synchronisierung zwischen Gemeindebrief und Webauftritt, die Optimierung der Tonaufnahmen und Übertragungen in den Kinderbetreuungsraum oder die korrekte Einordnung der Jugendgruppen in die Diakonatstruktur zum Thema haben.

Vielmehr werden die Fragen viel stärker die Menschen, ihre Bedürfnisse, ihre Nöte und ihre Anknüpfpunkte für Glaubensfragen betreffen. Beziehungsgemeinde rückt dann in den Vordergrund, und Gemeindeverein und Gemeindezentrum sind dann nachgeordnet.

"Zuneigung zu den Menschen und Abneigung zur Gruppe" empfinde ich inzwischen gar nicht mehr so verwirrend. Vielmehr ist sie für mich meist ein Indiz dafür, dass die Anforderungen und Aufgaben des Gemeindevereins die Beziehungsgemeinde nicht mehr fördern, sondern Energie von dieser abziehen.
Und "Wörter wie Stress, schwerfällig, leblos, Frust" sind dann eine logische Folge dieser Spannung.

Um einmal einen persönlichen Beitrag dazu zu geben:
Aus meinem Gemeindeverein wurde ich als Leiter der Technik im ersten Quartal 2011 von vier Leuten zu drei organisatorischen Sitzungen eingeladen und habe weitere zwei persönliche Konfliktgespräche bewältigen müssen, plus zusätzlicher Absprachen zu Problemen und zur Organisation per Mail oder in Gottesdienst-Nachgesprächen.

Im selben Zeitraum hatte ich außerhalb meines Hauskreises genau zweimal einen Austausch darüber, wie es mir geht und wie es meinem Gegenüber geht.

In meinen Augen ein Missverhältnis, wenn man die spirituelle Ausrichtung als Sinn, Zweck und Ziel von Gemeinde begreift.

M. dazu:
"Eine Spannung die ich weder erklären noch beseitigen kann. Liebe zum Menschen, aber Enttäuschung von Effizienz, Struktur und Ausrichtung??? Das Gefühl, dass es eben nicht hart auf hart kommt, weil man sich mehr mit Organisation als mit einem lebendigen Gott beschäftigt und Gemeinde gar nicht zeigen kann, dass sie Gemeinde ist."
Gemeinde, Beziehungsgemeinde, sind zunächst und vor allem wir, du und ich. Und wir stehen immer wieder vor der Entscheidung, inwieweit wir Beziehungsgemeinde leben wollen, oder den Anforderungen des Gemeindevereins Rechnung tragen.
Wir können die Spannung insofern beseitigen, dass wir aus unserem Erleben, aus unserer inneren Haltung dazu eine Antwort darauf geben.

Haben wir, du und ich, die Augen dafür offen, wo es "hart auf hart" kommt? Werden wir dann entsprechend priorisieren und die Beziehungsgemeinde dem Gemeindeverein voranstellen?
Dann haben wir -für uns und für den, dem wir begegnen- die Spannung aufgelöst.
Und der Transzendenz-Aspekt, der eigentliche Sinn und Zweck, rückt wieder in den Vordergrund.

(Übrigens: Genau das ist in einem der ersten Kapitel von "Schrei der Wildgänse" thematisiert: Der Co-Pastor, der lieber den Besucher durch das Gemeindehaus begleitet, anstatt seine "Pflichten" an der Tontechnik zu erfüllen. So fing für Jake alles an....)